Schreibschrank
Reproduction

N° d'objetS. 60356
TitreSchreibschrank
Nom d'objetSchreibschrank
Créateur Servatius Arend (Schreiner)
Date 1727 - 1727
Période de création1. Drittel 18. Jahrhundert
MatérielNussbaumholz, Ebenholz, Ahornholz, Zwetschgenholz, Mahagoniholz, Palisanderholz, Zinn
Dimensions
Höhe: 182 cm
Breite: 128 cm
Tiefe: 82 cm
Breite: 128 cm
Tiefe: 82 cm
DescriptionDer „1727“ datierte Schreibschrank wurde ausweislich seines unter einem Baldachin präsentierten Wappens auf der Mitteltüre des Aufsatzes und des Spiegelmonogramms auf der Schreibplatte für Ferdinand Christoph Peter Frhrn. von Sickingen (1713-1793) gefertigt.
Er verfügt über sechs hohe Beine mit abgerundeten Ecken; knaufartigen, abgekanteten Füße und vergoldete Blattkapitelle. Reichgeschwungene Stege münden in ein herabklappbares Fußbrett. Das vorgeschwungene Unterteil mit zwei Schubladen auf jeder Seite enthält in der Mitte eine Schublade. Der flache, einschwingende Mittelteil mit seitlichen Schubladen und schräger Schreibplatte sitzt unter dem hohen, oben gestuften Aufsatz mit jeweils drei seitlichen Schubladen und einer Mitteltür. Reiche Intarsien zeigen auf der Mitteltür unter dem Baldachin das Wappen des Freiherren von Sickingen, darunter liegt ein Jesusknabe mit Leidenswerkzeugen und Schriftband: "ECCE AGNUS DEI". Auf der Schreibplatte ist das Spiegelmonogramm des Würzburger Hofkammerpräsidenten Ferdinand Christoph Peter von Sickingen (1713-1793) gelegt. Auf den Seitenwänden finden sich Blumen, Papageien und Jagdszenen. Über der Mitteltür steht die Datierung "1727". Die einstige Bekrönung des Aufsatzes ist nicht mehr erhalten.
Als Besonderheit weist das Möbel eine erhöhte Fußstütze zum Herausklappen für den noch jugendlichen Eigentümer auf. Den Schreibschrank zeichnet außerdem seine innere Ausstattung mit prächtigem Brokatpapier auf Rot gestrichenem Grund aus, die sich jedoch nur auf den Aufsatz konzentriert. Auf dem gepunzten Goldgrund des Papiers finden sich symmetrisch angeordnete Motive mit Ranken „mit Trauben, Vögeln und Schmetterlingen“, die sich „um zierliches Bandelwerk und Fruchtkörbe winden“. Gelegentlich sind Reste einer Signatur zu erkennen. Ganz ähnliche Papiere sind von dem Augsburger Buntpapierverleger Joseph Friedrich Leopold (1669–1727) bekannt. Dagegen sind die seitlichen unteren Schubladen mit einfach gestaltetem Wolkenkleisterpapier ausstaffiert: In roten, violetten und kleinen grünen Flecken sitzen gelegentliche „Wolkenwischer“.
Anlass für die Herstellung des Möbels war wohl 1727 die Aufnahme des gerade einmal 14-jährigen Sickingen als Domizellar in das Domkapitel in Würzburg. Er bekleidete in seinem späteren Leben hohe Ämter in Worms und Comburg und war von 1779 an Präsident der Würzburger Hofkammer und des Hofkriegsrates. Er starb am 19. März 1793 in seinem Domherrnhof „Sternberg“ in Würzburg und fand sein Grab im Kapitelhaus des Neumünsters.
Er verfügt über sechs hohe Beine mit abgerundeten Ecken; knaufartigen, abgekanteten Füße und vergoldete Blattkapitelle. Reichgeschwungene Stege münden in ein herabklappbares Fußbrett. Das vorgeschwungene Unterteil mit zwei Schubladen auf jeder Seite enthält in der Mitte eine Schublade. Der flache, einschwingende Mittelteil mit seitlichen Schubladen und schräger Schreibplatte sitzt unter dem hohen, oben gestuften Aufsatz mit jeweils drei seitlichen Schubladen und einer Mitteltür. Reiche Intarsien zeigen auf der Mitteltür unter dem Baldachin das Wappen des Freiherren von Sickingen, darunter liegt ein Jesusknabe mit Leidenswerkzeugen und Schriftband: "ECCE AGNUS DEI". Auf der Schreibplatte ist das Spiegelmonogramm des Würzburger Hofkammerpräsidenten Ferdinand Christoph Peter von Sickingen (1713-1793) gelegt. Auf den Seitenwänden finden sich Blumen, Papageien und Jagdszenen. Über der Mitteltür steht die Datierung "1727". Die einstige Bekrönung des Aufsatzes ist nicht mehr erhalten.
Als Besonderheit weist das Möbel eine erhöhte Fußstütze zum Herausklappen für den noch jugendlichen Eigentümer auf. Den Schreibschrank zeichnet außerdem seine innere Ausstattung mit prächtigem Brokatpapier auf Rot gestrichenem Grund aus, die sich jedoch nur auf den Aufsatz konzentriert. Auf dem gepunzten Goldgrund des Papiers finden sich symmetrisch angeordnete Motive mit Ranken „mit Trauben, Vögeln und Schmetterlingen“, die sich „um zierliches Bandelwerk und Fruchtkörbe winden“. Gelegentlich sind Reste einer Signatur zu erkennen. Ganz ähnliche Papiere sind von dem Augsburger Buntpapierverleger Joseph Friedrich Leopold (1669–1727) bekannt. Dagegen sind die seitlichen unteren Schubladen mit einfach gestaltetem Wolkenkleisterpapier ausstaffiert: In roten, violetten und kleinen grünen Flecken sitzen gelegentliche „Wolkenwischer“.
Anlass für die Herstellung des Möbels war wohl 1727 die Aufnahme des gerade einmal 14-jährigen Sickingen als Domizellar in das Domkapitel in Würzburg. Er bekleidete in seinem späteren Leben hohe Ämter in Worms und Comburg und war von 1779 an Präsident der Würzburger Hofkammer und des Hofkriegsrates. Er starb am 19. März 1793 in seinem Domherrnhof „Sternberg“ in Würzburg und fand sein Grab im Kapitelhaus des Neumünsters.
Documentation150 Meisterwerke aus dem Mainfränkischen Museum Würzburg
Neuerwerbungen 1966-1972
Aus den Schätzen des Mainfränkischen Museums Würzburg
gefärbt, gekämmt, getunkt, gedruckt. Die wunderbare Welt des Buntpapiers
Möbel mit Geschichte(n) : Von Riemenschneiders Würzburger Ratstisch bis zum "Thron" des letzten Markgrafen von Ansbach
Neuerwerbungen 1966-1972
Aus den Schätzen des Mainfränkischen Museums Würzburg
gefärbt, gekämmt, getunkt, gedruckt. Die wunderbare Welt des Buntpapiers
Möbel mit Geschichte(n) : Von Riemenschneiders Würzburger Ratstisch bis zum "Thron" des letzten Markgrafen von Ansbach