Tora-Schild
Reproduction
InventarnummerLg. 63023
TitelTora-Schild
ObjektbezeichnungTora-Schild
EntstehungsortAugsburg
Datum 1761 - 1763
MaterialSilber
Format
Höhe: 37 cm
Breite: 31 cm
Breite: 31 cm
BeschreibungDer rechte obere Teil des Tora-Schilds (Tass) ist durch Brandeinwirkung zerschmolzen. Das Tora-Schild hat lebhaft geschweifte, von Rocaillen und Blumenranken begleitete Umrisslinien. Das Gehäuse für die Feiertagstäfelchen ist von einem Profilrahmen umgeben. Darüber befinden sich in einem nach oben mit zwei Halbbögen abgeschlossenen Rahmen die Gesetzestafeln. Zu beiden Seiten ruhen zwei aus der Grundplatte getriebene, tordierende und mit Rankenwerk umgebene Säulen auf quadratischen Postamenten. Auf den Säulen stehen zwei steigende Löwen, welche die applizierte, stark hervortretende und an ihrer Unterseite kugelige, der heraldischen Grafenkrone nachempfundene Krone tragen. An der Unterkante des Tora-Schilds und unterhalb der Krone sind jeweils drei Ösen für die heute fehlenden Glöckchen angelötet. Die Feiertagstäfelchen tragen neben den hebräischen Schriftzügen florale Ornamente und zwei auf Feiertage bezügliche Symbole (Schofar und Lulav).
Das Tora-Schild trägt das Zeichen der Augsburger Beschau sowie das Meisterzeichen "H". Augsburger Tora-Schilder des 18. Jahrhunderts wie dieses hatten ihre stilistischen Vorbilder in silbernen Wandkalendern und in den Funeralschildern der Zünfte, die in der Form barocker Kartuschen gearbeitet sind. Als Benutzer des Meisterzeichens „H“ kommen nach Helmut Seling drei Augsburger Goldschmiede in Frage: Josef Ignaz Hanke (* in Augsburg, Meister 1752, † nach 1766 in Augsburg), Johann Christoph III. Holeisen (*1733 in Augsburg, Meister 1758, † zwischen1766 und 1769 in Augsburg) oder Philipp Jakob Hohleisen (*1733/34, Meister 1760, † 1788 in Augsburg). Von dem Monogrammisten „H“ sind mehrere jüdische Ritualgegenstände, darunter ein fast identisches Tora-Schild, bekannt.
Inschriften:
Feiertagstäfelchen: a) R[osch] H[aschana] (Neujahrsfest) / Schawuot (Wochenfest)
b) Sch[abbat] h[a-Gadol] (Großer Schabbat, letzter Schabbat vor Pessach) / Sukkot (Laubhüttenfest)
c) Pessach (Überschreitungsfest) / j[om] K[ippur] (Versöhnungstag)
d) Schabbat K[odesch] (Heiliger Schabbat) / Sch[emini] A[zeret] (Schlussfest)
Auf den Gesetzestafeln (hebr.): Die Anfangsworte der Zehn Gebote.
Das Tora-Schild trägt das Zeichen der Augsburger Beschau sowie das Meisterzeichen "H". Augsburger Tora-Schilder des 18. Jahrhunderts wie dieses hatten ihre stilistischen Vorbilder in silbernen Wandkalendern und in den Funeralschildern der Zünfte, die in der Form barocker Kartuschen gearbeitet sind. Als Benutzer des Meisterzeichens „H“ kommen nach Helmut Seling drei Augsburger Goldschmiede in Frage: Josef Ignaz Hanke (* in Augsburg, Meister 1752, † nach 1766 in Augsburg), Johann Christoph III. Holeisen (*1733 in Augsburg, Meister 1758, † zwischen1766 und 1769 in Augsburg) oder Philipp Jakob Hohleisen (*1733/34, Meister 1760, † 1788 in Augsburg). Von dem Monogrammisten „H“ sind mehrere jüdische Ritualgegenstände, darunter ein fast identisches Tora-Schild, bekannt.
Inschriften:
Feiertagstäfelchen: a) R[osch] H[aschana] (Neujahrsfest) / Schawuot (Wochenfest)
b) Sch[abbat] h[a-Gadol] (Großer Schabbat, letzter Schabbat vor Pessach) / Sukkot (Laubhüttenfest)
c) Pessach (Überschreitungsfest) / j[om] K[ippur] (Versöhnungstag)
d) Schabbat K[odesch] (Heiliger Schabbat) / Sch[emini] A[zeret] (Schlussfest)
Auf den Gesetzestafeln (hebr.): Die Anfangsworte der Zehn Gebote.
DokumentationSieben Kisten mit jüdischem Material : Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute