Epitaph für den Arzt Dr. Johannes Lochner und seine Frau Clara
Reproduction



InventarnummerA. 11452
TitelEpitaph für den Arzt Dr. Johannes Lochner und seine Frau Clara
ObjektbezeichnungHolztafelgemälde
EntstehungsortNürnberg
Datum 1467 - 1467
Format
Höhe: 145 cm
Breite: 215.5 cm
Tiefe: 5.5 cm
Gewicht: 120 kg
Breite: 215.5 cm
Tiefe: 5.5 cm
Gewicht: 120 kg
BeschreibungDas Grabgemälde (Epitaph) entstand wohl aus Anlass des Todes von Clara Pirckheimer im Jahr 1467.
Das Holztafelbild weist in der oberen Hälfte eine Darstellung Gottvaters mit dem Hl. Geist in Gestalt einer Taube und zwei flankierenden Engeln mit Spruchbändern auf. Darunter steht im Mittelgrund der aus dem Grab auferstandene Christus mit segnend erhobener rechter Hand und Fahne. Er wendet sich Maria zu seiner Rechten zu, die beiderseits von den ebenfalls kniend und betend dargestellten Aposteln begleitet wird. Kleine Flämmchen auf ihren Köpfen zeigen, dass es sich um ein Pfingstbild mit einer Darstellung der Ausgießung des Hl. Geistes handelt: In der Apostelgeschichte heißt es dazu, dass sich der Hl. Geist in Gestalt von „Zungen wie von Feuer“ auf die versammelten Jünger herniedersenkte.
Am unteren Bildrand ist in wesentlich kleineren knienden Figuren die Familie des Nürnberger Arztes Dr. Johannes Lochner (links) und seiner Ehefrau Clara Pirckheimer mit ihren 16 Kindern dargestellt. Im Mittelpunkt des Grabgemäldes (Epitaph) steht mit der Auferstehung ein Thema aus den letzten Tagen Christi auf Erden. Eher ungewöhnlich ist die Anwesenheit von Maria und der Apostel. Weilandt vermutet darin den Einfluss des Sohnes Dr. Johannes Lochner jr. und verweist auf den Aufstellungsort der Tafel im „Querschiff“ der Sebalduskirche mit ihren zahlreichen Madonnendarstellungen. Der Landschaftshintergrund mit der Darstellung Jerusalems dürfte als Verweis auf die Reise von Johann Lochner sen. ins Heilige Land zu sehen sein.
Dr. med. Johannes Lochner (um 1406/07–1475) entstammte einer alten Nürnberger Familie. Er studierte ab 1423 in Erfurt Medizin und wurde im Jahr 1430 in Padua zum Dr. med. promoviert. Ab 1434 war er Leibarzt des Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg. Aus der Ehe mit Clara Pirckheimer gingen 16 Kinder hervor, von denen vier das Erwachsenenalter erreichten. Darunter war Dr. jur. Johannes Lochner d. J. (um 1430/32–1484), gen. Il doctorissimo. Der Geistliche und Rechtsgelehrte amtierte von 1464 bis zu seinem Tod 1484 als Pfarrer und Propst von St. Sebald. In dieser Funktion ist er auf dem Epitaph unmittelbar neben seinem Vater dargestellt und dürfte Einfluss sowohl auf die Anbringung des Epitaphs in St. Sebald als auch auf dessen ikonographisches Programm gehabt haben.
Das Gemälde stammt aus der Kapelle im Haus zum Goldenen Schild, Schildergasse 23, Nürnberg (im zweiten Weltkrieg zerstört), welches 1889 restauriert und sein Inventar verkauft wurde. Später kam das Gemälde in die Druckerei U.S. Sebald.
Das Holztafelbild weist in der oberen Hälfte eine Darstellung Gottvaters mit dem Hl. Geist in Gestalt einer Taube und zwei flankierenden Engeln mit Spruchbändern auf. Darunter steht im Mittelgrund der aus dem Grab auferstandene Christus mit segnend erhobener rechter Hand und Fahne. Er wendet sich Maria zu seiner Rechten zu, die beiderseits von den ebenfalls kniend und betend dargestellten Aposteln begleitet wird. Kleine Flämmchen auf ihren Köpfen zeigen, dass es sich um ein Pfingstbild mit einer Darstellung der Ausgießung des Hl. Geistes handelt: In der Apostelgeschichte heißt es dazu, dass sich der Hl. Geist in Gestalt von „Zungen wie von Feuer“ auf die versammelten Jünger herniedersenkte.
Am unteren Bildrand ist in wesentlich kleineren knienden Figuren die Familie des Nürnberger Arztes Dr. Johannes Lochner (links) und seiner Ehefrau Clara Pirckheimer mit ihren 16 Kindern dargestellt. Im Mittelpunkt des Grabgemäldes (Epitaph) steht mit der Auferstehung ein Thema aus den letzten Tagen Christi auf Erden. Eher ungewöhnlich ist die Anwesenheit von Maria und der Apostel. Weilandt vermutet darin den Einfluss des Sohnes Dr. Johannes Lochner jr. und verweist auf den Aufstellungsort der Tafel im „Querschiff“ der Sebalduskirche mit ihren zahlreichen Madonnendarstellungen. Der Landschaftshintergrund mit der Darstellung Jerusalems dürfte als Verweis auf die Reise von Johann Lochner sen. ins Heilige Land zu sehen sein.
Dr. med. Johannes Lochner (um 1406/07–1475) entstammte einer alten Nürnberger Familie. Er studierte ab 1423 in Erfurt Medizin und wurde im Jahr 1430 in Padua zum Dr. med. promoviert. Ab 1434 war er Leibarzt des Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg. Aus der Ehe mit Clara Pirckheimer gingen 16 Kinder hervor, von denen vier das Erwachsenenalter erreichten. Darunter war Dr. jur. Johannes Lochner d. J. (um 1430/32–1484), gen. Il doctorissimo. Der Geistliche und Rechtsgelehrte amtierte von 1464 bis zu seinem Tod 1484 als Pfarrer und Propst von St. Sebald. In dieser Funktion ist er auf dem Epitaph unmittelbar neben seinem Vater dargestellt und dürfte Einfluss sowohl auf die Anbringung des Epitaphs in St. Sebald als auch auf dessen ikonographisches Programm gehabt haben.
Das Gemälde stammt aus der Kapelle im Haus zum Goldenen Schild, Schildergasse 23, Nürnberg (im zweiten Weltkrieg zerstört), welches 1889 restauriert und sein Inventar verkauft wurde. Später kam das Gemälde in die Druckerei U.S. Sebald.
DokumentationGeorg Christoph Wilder - Ein Nürnberger Zeichner des 19. Jahrhunderts
Gemälde mit Geschichte(n) : Vom halbierten Jakobusbild bis zu Schneewitchens Cousinen
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