Krone
Reproduction
Object numberS. 64779
TitleKrone
Object nameTora-Krone
Dimensions
Höhe: 16 cm
Durchmesser: 10 cm
Breite: 14 cm
Gewicht: 350 g
Durchmesser: 10 cm
Breite: 14 cm
Gewicht: 350 g
DescriptionDie Krone hat einen schmalen, punzierten und mit Wulsträndern versehenen Reif, über dem sich ein korbartiger Aufbau mit floralen Motiven und Voluten erhebt. Darüber befinden sich zwei glatte Spangen, deren Abschluss eine Kugel mit aufgesetztem Nodus bildet. Alle Teile sind mit insgesamt 19 gefassten, farbigen Glassteinen verziert. Im Inneren der Krone sind zwei Tüllen angelötet, wie sie sich bei Tora-Kronen zum Aufstecken auf die Stäbe der Tora-Rolle befinden. Auf einer Spange ist der Schriftzug „18 lot14“, an den Rändern von zehn Fassungen der Glassteine die unaufgelöste Buchstabenfolge „CDFBILEDCI“ eingraviert.
Die Krone wurde 1986 im Londoner Handel als Tora-Krone mit Würzburger Beschauzeichen und dem Meisterzeichen „IW“, das dem Würzburger Goldschmied Julius Wanner (Meister 1660) zugewiesen wurde, erworben. Sie soll, so teilte der Verkäufer während der Verkaufsverhandlungen mit, aus dem Besitz des Marktbreiter jüdischen Religionslehrers Simon Brückheimer (1889-1950), der 1938 nach London emigrierte, stammen. Das Beschauzeichen „W“ ist in dieser Form allerdings nicht nachgewiesen. Auch ein Meisterzeichen in dieser Ausführung lässt sich für Julius Wanner nicht nachweisen. Zur Verwendung als Tora-Krone ist die vorliegende Krone zu klein, der Abstand zwischen den beiden Tüllen, die wohl eine rezente Zugabe sind, ist zu gering, um das Aufstecken auf die Rollenstäbe einer Tora-Rolle zu ermöglichen. Am abschließenden Nodus ist schließlich eine Lötstelle zu erkennen, die auf die Befestigung eines ursprünglichen Abschlusses, vielleicht das Kreuz einer Marienkrone, hindeutet. Auch stilistisch stimmt die Krone nicht mit dem überein, was von süddeutschen Goldschmiedearbeiten um 1700 bekannt ist. Bei der Krone handelt es sich um eine bei Judaica häufig anzutreffende Fälschung unter Verwendung von teilweise alten und neu hergestellten Teilen.
Die Krone wurde 1986 im Londoner Handel als Tora-Krone mit Würzburger Beschauzeichen und dem Meisterzeichen „IW“, das dem Würzburger Goldschmied Julius Wanner (Meister 1660) zugewiesen wurde, erworben. Sie soll, so teilte der Verkäufer während der Verkaufsverhandlungen mit, aus dem Besitz des Marktbreiter jüdischen Religionslehrers Simon Brückheimer (1889-1950), der 1938 nach London emigrierte, stammen. Das Beschauzeichen „W“ ist in dieser Form allerdings nicht nachgewiesen. Auch ein Meisterzeichen in dieser Ausführung lässt sich für Julius Wanner nicht nachweisen. Zur Verwendung als Tora-Krone ist die vorliegende Krone zu klein, der Abstand zwischen den beiden Tüllen, die wohl eine rezente Zugabe sind, ist zu gering, um das Aufstecken auf die Rollenstäbe einer Tora-Rolle zu ermöglichen. Am abschließenden Nodus ist schließlich eine Lötstelle zu erkennen, die auf die Befestigung eines ursprünglichen Abschlusses, vielleicht das Kreuz einer Marienkrone, hindeutet. Auch stilistisch stimmt die Krone nicht mit dem überein, was von süddeutschen Goldschmiedearbeiten um 1700 bekannt ist. Bei der Krone handelt es sich um eine bei Judaica häufig anzutreffende Fälschung unter Verwendung von teilweise alten und neu hergestellten Teilen.
DocumentationNeuerwerbungen des Mainfränkischen Museums Würzburg 1979-1994
Sieben Kisten mit jüdischem Material : Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute
Sieben Kisten mit jüdischem Material : Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute