Lesepult des Würzburger Fürstbischofs Friedrich von Wirsberg
Reproduction
Numero oggettoH. 6644
TitoloLesepult des Würzburger Fürstbischofs Friedrich von Wirsberg
Nome oggettoLesepult
Data 1582 - 1582
Dimensioni
Höhe: 39.5 cm
Breite: 41.7 cm
Tiefe: 37 cm
Breite: 41.7 cm
Tiefe: 37 cm
DescrizioneDas Lesepult mit aufklappbarem Schrägpult ist aus bemaltem Holz gearbeitet, in das Alabasterreliefs mit in Gold gefassten Kanten eingelassen sind. Vorne sind zwei gegenläufige, antikisierende Köpfe mit Lorbeerkränzen zu sehen, die von Rankenwerk umgeben sind. Auf den Seiten befinden sich Darstellungen von je zwei Evangelisten und auf der Rückseite erkennt man Christus als Sieger über den Tod mit Fahne und Inschrift „AVFERSTEHV[sic!] CHRISTI“ (rechts) und St. Kilian mit Bischofsstab und Schwert sowie der Inschrift „S[anct] K[ilian]“. Der Patron des Würzburger Bistums trägt die Gesichtszüge von Fürstbischof Friedrich von Wirsberg (reg. 1558–1573) und dessen Wappen auf dem Leib (links). Auf der Schrägplatte ist das Wappen dieses Fürstbischofs mit fränkischem Rechen und Würzburger Fähnlein, die für Herzogtum und Domkapitel stehen, aufgemalt. Die Jahreszahl 1573 ist vermutlich später angebracht und markiert das Todesdatum Wirsbergs. Die innere Rückwand ist von 24 kleinen Schubladen besetzt. Darüber befindet sich ein schmales Fach mit Deckel. Auf der Innenseite der Schreibklappe stehen zwei jeweils von Lorberblättern gerahmte und bei einer Restaurierung erst wieder freigelegte Inschriften: „R[everendissimus] & C[elsissimus] P[rinceps] & D[ominus] D. FRIDERICUS a WIRSBERG E[piscopus] HE[rbipolensis] S[ancti] R[omani] I[mperii] P[rinceps] F[ranciae] O[rientalis] D[ux] Collegium Herbipolense fundavit Anno 1568 Sub FRANCISCO BORGIA Societatis Jesu Generali III. // R[everendissimus] & C[elsissimus] P[rinceps] D. IULIUS in & ab ECHTER Universitatem Herbipolensem fundavit Anno 1582.“
Das Pult war ein Geschenk der Jesuiten, die Wirsberg nach Würzburg berufen und denen er 1566/67 das nicht mehr besetzte Agneskloster überlassen hatte, wo 1568 das Würzburger Kolleg gegründet worden ist. Dieses Datum dürfte auch die Entstehung des Pultes markieren. Fürstbischof Julius Echter setzte das Werk seines Vorgängers fort und gründete mit Unterstützung der Jesuiten die bis heute bestehende Würzburger Universität, die nach ihm benannte Alma Iulia. Davon berichtet der zweite, in einem eigenen Lorbeerkranz wohl nach 1582 angebrachte Teil der Inschrift. Wegen dieser ausdrücklich bezeugten Kontinuität der beiden Fürstbischöfe Wirsberg und Echter bei der (Wieder-)Begründung der Würzburger Universität im Jahr 1582 dürfte das Pult von beiden genutzt worden sein. Ob das im Zusammenhang mit Gottesdiensthandlungen in der Kapelle der Festung auf dem Marienberg oder in der dortigen Kanzlei geschah, muss dahingestellt bleiben.
Das Pult war ein Geschenk der Jesuiten, die Wirsberg nach Würzburg berufen und denen er 1566/67 das nicht mehr besetzte Agneskloster überlassen hatte, wo 1568 das Würzburger Kolleg gegründet worden ist. Dieses Datum dürfte auch die Entstehung des Pultes markieren. Fürstbischof Julius Echter setzte das Werk seines Vorgängers fort und gründete mit Unterstützung der Jesuiten die bis heute bestehende Würzburger Universität, die nach ihm benannte Alma Iulia. Davon berichtet der zweite, in einem eigenen Lorbeerkranz wohl nach 1582 angebrachte Teil der Inschrift. Wegen dieser ausdrücklich bezeugten Kontinuität der beiden Fürstbischöfe Wirsberg und Echter bei der (Wieder-)Begründung der Würzburger Universität im Jahr 1582 dürfte das Pult von beiden genutzt worden sein. Ob das im Zusammenhang mit Gottesdiensthandlungen in der Kapelle der Festung auf dem Marienberg oder in der dortigen Kanzlei geschah, muss dahingestellt bleiben.
DocumentationMöbel mit Geschichte(n) : Von Riemenschneiders Würzburger Ratstisch bis zum "Thron" des letzten Markgrafen von Ansbach