Martyrium des Hl. Kilian und seiner Gefährten
Reproduction




Numero oggettoS. 43883
TitoloMartyrium des Hl. Kilian und seiner Gefährten
Nome oggettoHolztafelgemälde
CreatoreNürnberger Meister
Luogo di produzioneNürnberg
Data 1475 - 1475
Periodo di produzione2. Hälfte 15. Jahrhundert
MaterialeHolz
Tecnicagemalt
Dimensioni
Rahmen Höhe: 142 cm
Rahmen Breite: 133 cm
Rahmen Tiefe: 11.5 cm
Holztafel Höhe: 114 cm
Holztafel Breite: 106 cm
Gewicht: 35 kg
Rahmen Breite: 133 cm
Rahmen Tiefe: 11.5 cm
Holztafel Höhe: 114 cm
Holztafel Breite: 106 cm
Gewicht: 35 kg
DescrizioneDas auf Holz gemalte Bild fasst in spätmittelalterlicher Weise das für das späte 7. Jahrhundert für Würzburg legendenhaft überlieferte Wirken und Martyrium des Hl. Kilian und seiner beiden Gefährten Kolonat und Totnan in einem einzigen Gemälde zusammen.
Vor der jenseits des Mains auf hohem Bergsporn sich erhebenden, in ihrer Erscheinung zur Zeit des Fürstbischofs Rudolf von Scherenberg (1466–1495) vorgestellten Ost- und Nordfront der Würzburger Festung samt dem eingezäunten fürstlichen Lustgarten bildet das für das Jahr 689 festgesetzte Martyrium der drei Patrone des Bistums die Hauptszene im Vordergrund:
Der in kostbare bischöfliche Gewänder gehüllte Hl. Kilian kniet bereits vornüber stürzend enthauptet in seinem Blut; sein Haupt und sein Evangeliar liegen schon am Boden. Zwei Schergen mit erhobenem Schwert respektive Messer – der eine durch Schlüssel und Schwert als Kastellan und der andere mit Schöpfkelle im Gürtel und Hackmesser als Koch charakterisiert – sind gerade dabei, Kilians ebenfalls im Gebet kniende Gefährten zu enthaupten. Rechts daneben findet sich der legendäre Pferdestall am Ort des heutigen Neumünsters, wo die Ermordeten verscharrt worden sind; ein totes Haupt schaut noch aus der offenen Erde unter dem Stall heraus. Eine Hacke steht jedoch schon bereit, um es mit Erde zu bedecken. Weitere Details der Kilianslegende sind als Bilder im Bild ebenfalls zu sehen: Am linken Rand findet man den Missionar vor einer Menschenmenge predigend. Eine wichtige, an Herzog Gozbert gerichtete Forderung war, seine Nebenfrau Gailana aufzugeben. An zentraler Stelle zwischen den beiden Henkern taufen die drei Heiligen am Mainufer Gozbert mit zwei weiteren Gläubigen in einer Art hölzernem Waschzuber. Im Hintergrund sieht man den Abschied Gozberts am Aufgang zur Burg zu einem Kriegszug mit seinem Heer unter dem rot-weiß-gevierten Fähnlein des Herzogtums Franken. Rechts oben verhandelt der auf einem mit dem fränkischen Rechen ausgewiesenen Thron sitzende Herzog die in seiner Abwesenheit von Geilana angezettelte Mordtat. Als Zeichen seiner richterlichen Autorität schultert der Marschall links neben dem Thron das Herzogsschwert. Dem Urteil kommen die beiden Beschuldigten jedoch zuvor: Der eine Scherge stürzt sich in sein eigenes Schwert, der Koch zerfleischt sich selbst und Gailana holt der Teufel.
Das Bild stammt aus der Kirche St. Lorenz in Nürnberg, in der ein Kiliansaltar im 15. Jahrhundert mehrfach belegbar ist. Als Stifter des Gemäldes präsentiert sich vorne links kniend der Nürnberger Bürger Berthold Kraft mit seinem Wappen. Sein Tod am 5. Juni 1475 dürfte die Entstehung des Bildes markieren. Am rechten Bildrand knien seine beiden Ehefrauen Margarete (unbekannten Namens) und Kunigunde Sensenschmid, die sich beide ebenfalls durch die Wappen ihrer Familien ausweisen.
Das einem Nürnberger Maler zuzuweisende Holztafelbild versucht trotz einer etwas altertümlichen Grundhaltung die Legende des Hl. Kilian möglichst genau und in Anlehnung an die Überlieferung zu erzählen. Sogar die Berufe der beiden Mörder und die Art ihrer Tatwaffen werden dem Publikum nicht vorenthalten. Der Künstler hat recht genaue Kenntnis vom Aussehen der Festung zur Entstehungszeit des Bildes besessen und verortet damit das Geschehen eindeutig nach Würzburg an den Main. Er weiß sogar von einem besonderen Schwert, das das Blutrichteramt des Herzogs charakterisiert.
Vor der jenseits des Mains auf hohem Bergsporn sich erhebenden, in ihrer Erscheinung zur Zeit des Fürstbischofs Rudolf von Scherenberg (1466–1495) vorgestellten Ost- und Nordfront der Würzburger Festung samt dem eingezäunten fürstlichen Lustgarten bildet das für das Jahr 689 festgesetzte Martyrium der drei Patrone des Bistums die Hauptszene im Vordergrund:
Der in kostbare bischöfliche Gewänder gehüllte Hl. Kilian kniet bereits vornüber stürzend enthauptet in seinem Blut; sein Haupt und sein Evangeliar liegen schon am Boden. Zwei Schergen mit erhobenem Schwert respektive Messer – der eine durch Schlüssel und Schwert als Kastellan und der andere mit Schöpfkelle im Gürtel und Hackmesser als Koch charakterisiert – sind gerade dabei, Kilians ebenfalls im Gebet kniende Gefährten zu enthaupten. Rechts daneben findet sich der legendäre Pferdestall am Ort des heutigen Neumünsters, wo die Ermordeten verscharrt worden sind; ein totes Haupt schaut noch aus der offenen Erde unter dem Stall heraus. Eine Hacke steht jedoch schon bereit, um es mit Erde zu bedecken. Weitere Details der Kilianslegende sind als Bilder im Bild ebenfalls zu sehen: Am linken Rand findet man den Missionar vor einer Menschenmenge predigend. Eine wichtige, an Herzog Gozbert gerichtete Forderung war, seine Nebenfrau Gailana aufzugeben. An zentraler Stelle zwischen den beiden Henkern taufen die drei Heiligen am Mainufer Gozbert mit zwei weiteren Gläubigen in einer Art hölzernem Waschzuber. Im Hintergrund sieht man den Abschied Gozberts am Aufgang zur Burg zu einem Kriegszug mit seinem Heer unter dem rot-weiß-gevierten Fähnlein des Herzogtums Franken. Rechts oben verhandelt der auf einem mit dem fränkischen Rechen ausgewiesenen Thron sitzende Herzog die in seiner Abwesenheit von Geilana angezettelte Mordtat. Als Zeichen seiner richterlichen Autorität schultert der Marschall links neben dem Thron das Herzogsschwert. Dem Urteil kommen die beiden Beschuldigten jedoch zuvor: Der eine Scherge stürzt sich in sein eigenes Schwert, der Koch zerfleischt sich selbst und Gailana holt der Teufel.
Das Bild stammt aus der Kirche St. Lorenz in Nürnberg, in der ein Kiliansaltar im 15. Jahrhundert mehrfach belegbar ist. Als Stifter des Gemäldes präsentiert sich vorne links kniend der Nürnberger Bürger Berthold Kraft mit seinem Wappen. Sein Tod am 5. Juni 1475 dürfte die Entstehung des Bildes markieren. Am rechten Bildrand knien seine beiden Ehefrauen Margarete (unbekannten Namens) und Kunigunde Sensenschmid, die sich beide ebenfalls durch die Wappen ihrer Familien ausweisen.
Das einem Nürnberger Maler zuzuweisende Holztafelbild versucht trotz einer etwas altertümlichen Grundhaltung die Legende des Hl. Kilian möglichst genau und in Anlehnung an die Überlieferung zu erzählen. Sogar die Berufe der beiden Mörder und die Art ihrer Tatwaffen werden dem Publikum nicht vorenthalten. Der Künstler hat recht genaue Kenntnis vom Aussehen der Festung zur Entstehungszeit des Bildes besessen und verortet damit das Geschehen eindeutig nach Würzburg an den Main. Er weiß sogar von einem besonderen Schwert, das das Blutrichteramt des Herzogs charakterisiert.
Documentation150 Meisterwerke aus dem Mainfränkischen Museum Würzburg
Das Bistum Bamberg um 1007: Festgabe zum Millennium
Neuerwerbungen des Mainfränkischen Museums Würzburg 1946-1956
Aus den Schätzen des Mainfränkischen Museums Würzburg
Gemälde mit Geschichte(n) : Vom halbierten Jakobusbild bis zu Schneewitchens Cousinen
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