Schreibschrank
Reproduction



Номер объектаS. 40233
НазваниеSchreibschrank
НаименованиеSchreibschrank
Создатель Servatius Arend (Hofschreiner), Johann Salver (Kupferstecher), Elias Müller (Kupferstecher)
Дата 1712 - 1713
Период создания1. Drittel 18. Jahrhundert
МатериалNussbaumholz, Birnbaumholz, Messing, Kupfer
Техникаgeschnitzt, geschwärzt, vergoldet, gestochen
Размерность
Höhe: 245 cm
Breite: 145 cm
Tiefe: 60 cm
Breite: 145 cm
Tiefe: 60 cm
ОписаниеSchreibschrank für den Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenclau von dem Würzburger Hofschreiner Servatius Arend.
Das Möbel aus Nussbaum- und ebonisiertem Birnbaumholz mit geschnitzten und vergoldeten Balusterfüßen zeichnet sich durch eine ungewöhnliche renaissancehafte Strenge in seinem Aufbau aus. In der Mitte des Aufbaues ein großes Fach, jeweils seitlich davon sechs Schübe; dreiteiliger Aufsatz mit Mittelfach und seitlichen Schüben. Türe und Schübe sind mit vergoldeten Kupferstichplatten belegt, die ursprünglich für Illustrationen des von Johann Valentin Kirchgessner verfassten Buches „Typus boni principis“ („Musterbild eines guten Fürsten“) bestimmt waren. Das von dem Autor auf eigene Kosten gedruckte Buch sollte 1712 als Lobschrift auf Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenclau zu dessen 60. Geburtstag in einer Auflage von 800 Exemplaren erscheinen. Weil es „vor einen noch lebenden geistlichen Fürsten zu glorios seye“, wurde jedoch die Druckerlaubnis in letzter Sekunde verweigert, was den Herausgeber in erhebliche Schulden gestürzt hat. Von dem bis zur Seite 450 gediehenen Druck sind nur sechs Exemplare überliefert.
Die nach Vorlagen von Wolfgang Högler und Giovanni Pietro Giorgioli von Johann Salver und Elias Müller gestochenen Druckplatten wurden konfisziert und gingen an den Fürstbischof. Der scheute sich aber nicht, sie vergolden und von Servatius Arend in einen altarähnlich inszenierten Schreibschrank einbauen zu lassen. Das Möbel folgt einem von Ferdinand Plitzner geschaffenen Schrank aus dem Jahr 1710, der in Schloss Wiesentheid erhalten ist. Die 26 Platten auf den Schubladen des Aufsatzes stellen Szenen aus der Geschichte der Familie Greiffenclau dar. Die Mitteltüre zeigt den Bildtitel des Buches und stellt den Fürstbischof, umgeben von den Domkapitularen und Domizellaren aus Würzburg dar; darunter ist eine Ansicht der Domstadt mit allegorischem Beiwerk zu sehen. Die kleinere Türe des Auszugs präsentiert die Druckplatte des Titels des konfiszierten Buches mit dem Porträt Greiffenclaus. Die sieben Felder des Unterteils sind keine Druckplatten, sondern nur Holzplatten, die mit kupferstichähnlicher, dekorativer Brandmalerei auf vergoldetem Grund geschmückt wurden.
Das Innere des Möbels ist mit prächtigem, rot gestrichenem Brokatpapier im Negativdruck ausgekleidet. Mehrfach sind Teile der Signatur „JOHANN“ und „MUNCK“ zu erkennen, die für den Augsburger Johann Michael Munck stehen. Das Papier zeigt symmetrisches Bandelwerk mit feinen Ranken und Blüten, die in kräftigem Rot vor dem goldenen Grund stehen. Die Prägung des Papiers ist exakt und klar und weist lediglich an wenigen Stellen wie etwa den Schubladen stärkere Gebrauchsspuren auf.
Das Möbel aus Nussbaum- und ebonisiertem Birnbaumholz mit geschnitzten und vergoldeten Balusterfüßen zeichnet sich durch eine ungewöhnliche renaissancehafte Strenge in seinem Aufbau aus. In der Mitte des Aufbaues ein großes Fach, jeweils seitlich davon sechs Schübe; dreiteiliger Aufsatz mit Mittelfach und seitlichen Schüben. Türe und Schübe sind mit vergoldeten Kupferstichplatten belegt, die ursprünglich für Illustrationen des von Johann Valentin Kirchgessner verfassten Buches „Typus boni principis“ („Musterbild eines guten Fürsten“) bestimmt waren. Das von dem Autor auf eigene Kosten gedruckte Buch sollte 1712 als Lobschrift auf Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenclau zu dessen 60. Geburtstag in einer Auflage von 800 Exemplaren erscheinen. Weil es „vor einen noch lebenden geistlichen Fürsten zu glorios seye“, wurde jedoch die Druckerlaubnis in letzter Sekunde verweigert, was den Herausgeber in erhebliche Schulden gestürzt hat. Von dem bis zur Seite 450 gediehenen Druck sind nur sechs Exemplare überliefert.
Die nach Vorlagen von Wolfgang Högler und Giovanni Pietro Giorgioli von Johann Salver und Elias Müller gestochenen Druckplatten wurden konfisziert und gingen an den Fürstbischof. Der scheute sich aber nicht, sie vergolden und von Servatius Arend in einen altarähnlich inszenierten Schreibschrank einbauen zu lassen. Das Möbel folgt einem von Ferdinand Plitzner geschaffenen Schrank aus dem Jahr 1710, der in Schloss Wiesentheid erhalten ist. Die 26 Platten auf den Schubladen des Aufsatzes stellen Szenen aus der Geschichte der Familie Greiffenclau dar. Die Mitteltüre zeigt den Bildtitel des Buches und stellt den Fürstbischof, umgeben von den Domkapitularen und Domizellaren aus Würzburg dar; darunter ist eine Ansicht der Domstadt mit allegorischem Beiwerk zu sehen. Die kleinere Türe des Auszugs präsentiert die Druckplatte des Titels des konfiszierten Buches mit dem Porträt Greiffenclaus. Die sieben Felder des Unterteils sind keine Druckplatten, sondern nur Holzplatten, die mit kupferstichähnlicher, dekorativer Brandmalerei auf vergoldetem Grund geschmückt wurden.
Das Innere des Möbels ist mit prächtigem, rot gestrichenem Brokatpapier im Negativdruck ausgekleidet. Mehrfach sind Teile der Signatur „JOHANN“ und „MUNCK“ zu erkennen, die für den Augsburger Johann Michael Munck stehen. Das Papier zeigt symmetrisches Bandelwerk mit feinen Ranken und Blüten, die in kräftigem Rot vor dem goldenen Grund stehen. Die Prägung des Papiers ist exakt und klar und weist lediglich an wenigen Stellen wie etwa den Schubladen stärkere Gebrauchsspuren auf.
Documentation150 Meisterwerke aus dem Mainfränkischen Museum Würzburg
Neuerwerbungen des Mainfränkischen Museums Würzburg 1946-1956
Neuerwerbungen 1966-1972
Aus den Schätzen des Mainfränkischen Museums Würzburg
gefärbt, gekämmt, getunkt, gedruckt. Die wunderbare Welt des Buntpapiers
Möbel mit Geschichte(n) : Von Riemenschneiders Würzburger Ratstisch bis zum "Thron" des letzten Markgrafen von Ansbach
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