Birnkrug mit Orpheus
Reproduction


Номер объектаA. 66951
НазваниеBirnkrug mit Orpheus
НаименованиеBirnkrug
Место изготовленияNürnberg
Дата 1675
Период создания2. Hälfte 17. Jahrhundert
Размерность
Höhe: 18.3 cm
Höhe: 23.4 cm
Breite: 15.9 cm
Durchmesser: 11.8 cm
Höhe: 23.4 cm
Breite: 15.9 cm
Durchmesser: 11.8 cm
ОписаниеDer Dekor in Camaieumalerei ist ungemein fein, die Farbe meist mit kurzen, trockenen Pinselstrichen aufgebracht. Auf einer umlaufenden Linie entwickelt sich eine vielfigurige, die ganze Gefäßwandung füllende Darstellung von Orpheus, der mit seiner Leier singend unter Bäumen im Wald sitzt und für die Tiere spielt. Eine zarte Blattranke mit abschließender Rosette ziert den Henkel.
Die Vorlage für die Darstellung ist eine Radierung von Johann Wilhelm Baur als Illustration zu den Metamorphosen Ovids, die erstmals 1641 Wien erschien und viele weitere Auflagen erfuhr.
Gegenüber der Vorlage sind einige Änderungen in der Darstellung auf dem Krug festzustellen: Statt der auf der Radierung am linken Bildrand angeschnittenen Tiere Kamel und Ochse hat der Maler auf dem Birnkrug die Darstellung zum Beispiel mit einem von links kommenden Panther ergänzt. Dieser ist in identischer Haltung auf einem von einem unbekannten Nürnberger Hausmaler in Schwarzlot bemalten Glas dargestellt und geht sicher auf eine noch nicht identifizierte graphische Vorlage zurück.
Auf einem Birnkrug in Mailand mit der Darstellung einer Wildschwein- und Bärenjagd in Schwarzlotmalerei ist auf dem unteren Ende des Henkels das Ende einer Ranke erkennbar, die den gleichen Endschwung nach unten besitzt wie auf dem Würzburger Birnkrug. Die Malerei weist ganz ähnliche Schraffuren wie der Würzburger Krug auf. Auch hier ist der Maler nicht bekannt. Ein weiterer Birnkrug im Bayerischen Nationalmuseum München mit der Darstellung von Christus und der Samariterin am Brunnen in eisenroter Malerei zeigt ebenfalls eine – allerdings etwas anders gemalte – Rosette als oberen Abschluss einer feinen Ranke auf dem Henkel. Hier fällt auch der Malduktus mit den winzigen Strichen auf, der bisher keinem Maler zugeordnet werden kann.
Alle drei Krüge (Würzburg, Mailand und München) weisen die sehr ähnliche Krug- und Henkelform und das gleiche Dekorationsprinzip auf: Über einer freigelassenen Sockelzone ist die Darstellung in einfarbiger Malerei flächendeckend um das ganze Gefäß herumgeführt. Die gestrichelte Malweise ist allen gemein wie auch eine Ranke auf dem Henkel, die allerdings bei dem Münchner Krug etwas anders gestaltet ist und auf dem Mailänder Krug nur noch teilweise erkennbar ist. Möglicherweise könnte man die Rosette auf dem Henkel als Malermarke ansehen. Die Krüge in Mailand und München sowie das Nürnberger Glas mit der Pantherdarstellung sind gegen das Ende des 17. Jahrhunderts datiert. Dies legt eine Zuweisung an einen noch nicht benennbaren Maler des Schaper-Umkreises für den Würzburger Krug mit der Orpheusdarstellung nahe.
Unbezeichnet; vielleicht Malermarke auf dem Henkel: Rosette.
Vergleiche: Mailand, Museo del Castello Sforzesco, Inv. Nr. 1163. – München, Bayerisches Nationalmuseum, Inv. Nr. 18/8.
Die Vorlage für die Darstellung ist eine Radierung von Johann Wilhelm Baur als Illustration zu den Metamorphosen Ovids, die erstmals 1641 Wien erschien und viele weitere Auflagen erfuhr.
Gegenüber der Vorlage sind einige Änderungen in der Darstellung auf dem Krug festzustellen: Statt der auf der Radierung am linken Bildrand angeschnittenen Tiere Kamel und Ochse hat der Maler auf dem Birnkrug die Darstellung zum Beispiel mit einem von links kommenden Panther ergänzt. Dieser ist in identischer Haltung auf einem von einem unbekannten Nürnberger Hausmaler in Schwarzlot bemalten Glas dargestellt und geht sicher auf eine noch nicht identifizierte graphische Vorlage zurück.
Auf einem Birnkrug in Mailand mit der Darstellung einer Wildschwein- und Bärenjagd in Schwarzlotmalerei ist auf dem unteren Ende des Henkels das Ende einer Ranke erkennbar, die den gleichen Endschwung nach unten besitzt wie auf dem Würzburger Birnkrug. Die Malerei weist ganz ähnliche Schraffuren wie der Würzburger Krug auf. Auch hier ist der Maler nicht bekannt. Ein weiterer Birnkrug im Bayerischen Nationalmuseum München mit der Darstellung von Christus und der Samariterin am Brunnen in eisenroter Malerei zeigt ebenfalls eine – allerdings etwas anders gemalte – Rosette als oberen Abschluss einer feinen Ranke auf dem Henkel. Hier fällt auch der Malduktus mit den winzigen Strichen auf, der bisher keinem Maler zugeordnet werden kann.
Alle drei Krüge (Würzburg, Mailand und München) weisen die sehr ähnliche Krug- und Henkelform und das gleiche Dekorationsprinzip auf: Über einer freigelassenen Sockelzone ist die Darstellung in einfarbiger Malerei flächendeckend um das ganze Gefäß herumgeführt. Die gestrichelte Malweise ist allen gemein wie auch eine Ranke auf dem Henkel, die allerdings bei dem Münchner Krug etwas anders gestaltet ist und auf dem Mailänder Krug nur noch teilweise erkennbar ist. Möglicherweise könnte man die Rosette auf dem Henkel als Malermarke ansehen. Die Krüge in Mailand und München sowie das Nürnberger Glas mit der Pantherdarstellung sind gegen das Ende des 17. Jahrhunderts datiert. Dies legt eine Zuweisung an einen noch nicht benennbaren Maler des Schaper-Umkreises für den Würzburger Krug mit der Orpheusdarstellung nahe.
Unbezeichnet; vielleicht Malermarke auf dem Henkel: Rosette.
Vergleiche: Mailand, Museo del Castello Sforzesco, Inv. Nr. 1163. – München, Bayerisches Nationalmuseum, Inv. Nr. 18/8.
DocumentationNeuerwerbungen des Mainfränkischen Museums Würzburg 1994-2003
Sammlerglück - Fayencen der Sammlung Wolf-D. Amelung
Fayencen aus Ansbach, Nürnberg, Bayreuth. Bestandskatalog des Museums für Franken.
Sammlerglück - Fayencen der Sammlung Wolf-D. Amelung
Fayencen aus Ansbach, Nürnberg, Bayreuth. Bestandskatalog des Museums für Franken.